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Mittwoch, 1. Februar 2012

Das Blut [Rezension]

Das Blut

von Guillermo Del Toro & Chuck Hogan

Originaltitel: The Fall (The Strain Trilogy)
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 398
Preis als Hardcover: 19,99 €
Preis als Taschenbuch: 8,99 €
Preis als Kindle Edition: 15,99 €

Klappentext

Die Menschheit am Abgrund
New York. Eine geheimnisvolle Seuche ist in der Stadt ausgebrochen - eine Seuche, die einen Bewohner nach dem anderen in blutrünstige Monster verwandelt. Verzweifelt versucht eine kleine Gruppe von Menschen, gegen die Epidemie anzukämpfen. Doch der Kampf scheint aussichtslos: Die Seuche droht die ganze Welt zu befallen ...

Rezension

"Das Blut" ist der Folgeband von "Die Saat" und daher kann diese Rezension Spoiler aufweisen!

Als erstes fällt auf, das dieser zweite Band über hundert weniger Seiten hat, als der Erste. Meiner Ansicht nach haben die Autoren nichts besseres machen können. Der Erste war mir an vielen Stellen viel zu langatmig und die vielen Einschübe von fremden Charakteren war extrem störend. Dem war hier nicht mehr so. Man hat sich wirklich nur noch auf die Personen konzentriert, die für den Verlauf wichtig waren. Es waren sogar einige Abschnitte aus der Sicht der strigoi geschrieben worden.

Die Geschichte nimmt endlich Form und Gestalt an. Die Handlungstränge werden konzentriert und zusammengeführt und man hat endlich das Gefühl, dass alle ein klares Ziel vor Augen haben.
Inzwischen habe ich mich auch mit den Vampiren als solchen abgefunden. Im ersten Teil hat es zuweilen immer so gezwungen gewirkt, dass aus dem "vermeintlichen" Virus eine Vampirsaat geworden ist ...
Allerdings gibt es immer noch einige Dinge, die für mich nicht logisch und auch nicht nachvollziehbar sind. Das mit der Silberempfindlichkeit lasse ich mir gerade noch so einrede und das mit dem verzerrten Spiegelbild in Silberspiegeln ... naja. Aber das sie kein fließendes Wasser überqueren können? Es wirkt, als wollte man ihnen Grenzen auflegen, damit die Menschen nicht ganz so hilflos wirken ... Ich hätte mir da wenigstens den Hauch einer Erklärung gewünscht.
Nichtsdestotrotz ist die Story um einiges besser geworden, als noch in Band eins.

Aber nicht nur das hat sich verbessert: Auch der Großteil der Charaktere kann mit neuen Facetten aufwarten. Allen voran Vasily, der Kammerjäger, der mit seiner leicht humorvollen und coolen Art punkten kann. Er hat sich zu meinem unangefochtenen Lieblingscharakter in diesem Buch gemausert. Auch Abraham Setrakian bekommt eine Vergangenheit, die neu und tiefgründig ist. Es sind einige rückblickende Kapitel aus seiner Sicht geschildert worden, was mir sehr gefallen hat. Nora und Ephraims Sohn Zack sind eher Randfiguren, was sich wohl im letzten und dritten Teil der Trilogie ändern wird ...
Der einzige, der mich abgrundtief enttäuscht hat war Ephraim. Mir kommt es so vor, als wüssten die Autoren nicht so recht, was sie mit dem nun arbeitslosen Epidemiologen anstellen sollten ... Er mischt nur am Rande mit und behält es sich vor, sinnlose Dialoge über Kampf, Weltuntergang, neue Weltordnungen und Aufgeben zu führen. Und ich wage es zu bezweifeln, dass er im Abschlussband eine weitere Heldenrolle annehmen kann ...

Der Schreibstil, der ohnehin sehr temporeich war, nimmt noch einmal zug an, vor allem zum Ende hin. Man findet hier die perfekte Mischung aus Plot und Detail und die Seiten fliegen nur so dahin.

Auch die Spannung hat eine Steigerung erfahren. Im Buch gibt es kaum Verschnaufpausen. Immer ist etwas im Busch, immer ist etwas in Planung, man bekommt wirklich das Gefühl, dass man sich beeilen muss, sonst geht die Welt unter ;D
Hier möchte ich dezent auf das fulminante Ende hinweisen, das mir den Mund hat offen stehen lassen. Fragen werden (zum Teil) beantwortet und neue werden aufgedeckt. Fragen, die einem nach dem dritten Band hecheln lassen xD

"Das Blut" ist sehr viel stärker und als sein Vorgänger und weiß mit seinem bildhaften, temporeichen Schreibstil zu überzeugen. Auch die Charaktere haben (zum Großteil) positive Noten bekommen. Allerdings gibt es nach wie vor einige Ungereimtheiten was den Plot angeht, die hoffentlich aber im dritten Band beantwortet werden :)


Wertung:
Story: 3,75/5
Charaktere: 3,75/5
Sprache/Schreibstil: 4,5/5
Emotional: 3,5/5
Endwertung: 3,875
Altersempfehlung: 16+ (nichts für zarte Gemüter)



by Lenchen

Freitag, 10. Juni 2011

Die Saat

Die Saat 
von Guillermo Del Toro und Chuck Hogan 
Seitenzahl: 527
Preis Hardcover: 19,95 €
Preis Taschenbuch: 9,99 €

Klappentext

Das Ende der Welt beginnt
New York, John-F.-Kennedy-Flughafen. Eine Maschine aus Europa landet-
und kommt unvermittelt zum Stehen, alle Lichter gehen aus, der Funkkontakt bricht ab.
Was ist geschehen? Ein Terroranschlag?
Ein Seuchenausbruch? Oder etwas ganz und gar Unvorstellbares ...

Inhalt

Ein europäisches Flugzeug landet am JFK-Flughafen, jedoch sind kurz nach der Landung alle Passagiere tot, als wären sie friedlich im Schlaf gestorben. 
Dr. Ephraim Goodweather vom Seuchenschutz wird hinzugerufen und schnell wird klar, dass im Flugzeug etwas Rätselbares und Unheimliches lauert, dass sich nach und nach über ganz Manhattan ausbreiten sollte ...

Meinung

Ich weiß, der Klappentext ist nicht das Wahre und aus der Inhalt in Kurzfassung verspricht nichts besonderes ... aber dennoch was ich von dem Buch positiv überrascht, anfangs sogar regelrecht begeistert, was sich allerdings legte, als das berüchtigte V-Wort genannt wurde: Vampir ... Nicht schon wieder ...
Zwar sind diese Vampire anders, als die momentan aktuellen Verschnitte aus Twilight und co., aber dennoch kann ich sie langsam nicht mehr sehen bzw. lesen ;)
Die Vampire aus "Die Saat" sind eher wie blutrünstige Zombies, weniger wie die "üblichen" Blutsauger, daher sehe ich sie auch mehr als Zombie/Untote.
Obwohl die Story nicht vollständig neu ist, wird sie jedoch "neu verpackt", und ist somit recht unterhaltsam.
Alles in allem, ist sie jedoch sehr vorhersehbar, vor allem zum Schluss hin.
Das Ende war ein regelrechter Witz, der ganz klar auf eine Fortsetzung baut.
Zum Anfang hin ist es regelrecht packend geschildert, was jedoch nach der ersten Hälfte nachlässt. Zur Story muss ich noch sagen, dass das Vampirkonzept in jetziger Zeit ziemlich ausgeluscht ist und das dies, meiner Meinung nach, den Lesespaß etwas mindert.
Anstelle des Vampir-Virus hätte es auch ein Alien- oder Zombievirus genauso gut getan, wie ich finde ...

Im Mittelpunkt stehen Ephraim Goodweather, der Arzt von der Seuchenschutzbehörde, Abraham Setrakian, ein alter Professor aus Osteuropa und Vasiliy Fet, ein etablierter Kammerjäger aus New York. Daneben gibt es natürlich noch andere zahlreiche Nebenpersonen, die ebenfalls ihren Teil zur Geschichte beitragen, die ich allerdings hier nicht verraten möchte ... ;)
Die Charaktere kommen durchaus sympatisch rüber, haben zum Teil allerdings wenig Tiefgang. Von Eph Goodweather zum Beispiel, hätte ich mir viel mehr Monologe oder anderes "Gedankenmaterial" gewünscht. Andere (vermutlich) wichtige Personen, wie z.B. Vasiliy Fet, werden wohl erst im Folgeband ausführlicher erläutert, zumindest hoffe ich das^^

Das Buch ähnelt vom Aufbau her sehr einem Film, was nicht verwundlicher ist, wenn ein bekannter Regisseur daran mitschreibt. Aber keine Angst, das Buch ist nicht als Drehbuch geschrieben, aber die erfrischend kurzen Kapitel erinnern etwas an eine Art "Szenen- oder Drehortwechsel".
Es wird aus der Sicht zahlreicher Personen erzählt, die durchaus gerade ein blutiges "Ableben" erleben. (Welch intelligenter Satzbau ...^^)
Der Schreibstil ist sehr gut und fließend, aber wie oben schon erwähnt hätte ich mir mehr emotionalen Tiefgang gewünscht, vor allem was die Sicht der Charaktere angeht.
Emotional hat es mich nur bis zur ersten Hälfte mitgenommen, danach war ein schlichtes "miterleben" die Folge. Anfangs fiebert man richtig mit, weil man ja zu diesem Zeitpunkt wirklich nicht weiß, was nun genau aus dem Flugzeut entkommen ist. Als das alles in eine Vampirgeschichte abdriftet, driftet ebenfalls die Spannung um einiges ab ;D
Auch die Charaktere gehen einem nicht richtig ans Herz, wodurch sie einem zum Teil gleichgültig werden.

Ich persönlich hatte Spaß daran, dieses Buch zu lesen. Es ist spannend, blutig und realistisch. Manch andere werden vielleicht Probleme damit haben, dass selbst Kinder vom Grauen nicht verschont bleiben, aber genau das macht es realistisch und man verzichtet in diesem Fall auf ausführliche Beschreibungen ;) Mit hat es aber extrem gestört, dass alles in eine Vampirstory abrutscht, denn meiner Meinung nach, hätte es auch ohne gut funktioniert ;)

Trotz des ausgelutschten Vampir-Zeugs stelle ich nun ein Buch ins Regal zurück, dass ich rückblickend sehr gemocht habe, trotz seiner Schwächen (die wohl jedes Buch hat).
Leute, die sich allerdings "twilightähnliche" Vampire erhoffen, sollten die Finger von diesem Buch lassen. Hier haben die Vampire mehr Ähnlichkeit mit Zombies, als mit Menschen (was ich gut finde).
Ich jedenfalls freue mich auf die bereits erschienene Fortsetzung "Das Blut" und kann dieses Buch jedem empfehlen der gerne einen halbwegs spannenden Thriller mit einem Touch Horror liest ;)
Wertung

Story: 3/5
Charaktere: 2,5/5
Sprache/Schreibstil: 3,5/5
Emotional: 3/5
Lesespaß: 3/5
Preis/Leistung: 4/5 (Taschebuch)
Cover: 3,5/5 (zählt nicht zur Endwertung!)

Endwertung: 3/5

Würde ich mir das Buch ein zweites Mal kaufen?
-> Ja! :DD

von Lenchen :*