Samstag, 29. Oktober 2011

Juwel des Ostens

Juwel des Ostens
von Maureen Lindley

Seitenzahl: 346
Preis Hardcover: 19,90€
Preis Taschenbuch: 10,95€

Klappentext


Peking 1914. Die achtjährige "Juwel des Ostens", Tochter von Prinz Su und seiner jüngsten Konkubine, beobachtet heimlich ihren Vater beim Liebesakt mit einer Dienerin. Ihre frühre sexuelle Neugier und ihr ausgeprägtes Selbstbewusstsein werden ihr zum Verhängnis. Der Vater verbannt sie nach Tokio zu entfernten Verwandten, die sie im Alter von achtzehn Jahren mit einem mongolischen Prinzen verheiraten. Ihr gelingt eine lebensgefährliche Flucht über Tokio, nach Shanghai, voller Liebesabenteuer und politischer Intrigen, bei denen die Japaner sie als Spionin anwerben.
Der Roman basiert auf der wahren Lebensgeschichte der Yoshiko Kawashima, einer ebenso sinnlichen wie mutigen und intelligenten Frau, die ihren Lebensweg zwischen Tradition, sexueller Freiheit und politischen Interessen selbst bestimmte.

Meinung

" ... über Tokio, nach Shanghai, voller Liebesabenteuer und politischer Intrigen ..." Es gibt wohl keinen besseren Satz, der dieses Buch noch treffender zu beschreiben vermag.

"Juwel des Ostens" ist sicherlich ein Buch, das nicht jedem gefällt.
Zu Beginn verläuft es unglaublich schleifend und man fragt sich, was mit dem Mädchen "Juwel des Ostens" eigentlich schief gelaufen ist. Es fällt einem unglaublich schwer, sich mit der jungen Chinesin zu identifizieren. Das ändert eigentlich auch im restlichen Verlauf des Buches kaum.
Juwel des Ostens/Yoshiko Kawashima ist kurz gesagt einfach: egoistisch, geldgierig und notgeil ...
Sicherlich kein Fall für jeden Leser ...

Wer flammende Liebesgeschichten und die Große Liebe erwartet, der liegt bei diesem Buch falsch.
Liebe spielt zwar keine Rolle, aber nicht im herkömmlichen Sinne, wie wir es von anderen Büchern gewohnt sind. Man erlebt zwar Yoshikos Leben mehr oder weniger hautnah mit, bleibt jedoch nur der distanzierte Randzuschauer. Das Buch wirkt in den besten Momenten wie eine autobiographisch angehauchte Nacherzählung, in den schlechten Momenten wie ein billiger Porno.

Auch direkte Spannung kommt nicht auf. Alles ist ziemlich vorhersehbar und auch durchschaubar.
Jedoch hat das Buch durchaus seine guten Seiten. Vor allem gegen Ende, wo sich die Geschichte langsam dem Ende zuneigt. Am besten kann ich aber sagen, hat mit das Ende gefallen, dass Freiraum für Interpretation lässt. Jeder kann nun von Yoshiko halten, was er will. Ob man sie nun mochte oder nicht ...

Das Buch ist bei weitem kein Meisterwerk, aber auch kein Griff ins Klo.
Es fehlen bestimmte Anreize, die einem das Buch sympathischer gemacht hätten: besser ausgearbeitete Charaktere, etwas emotionalere Geschichte, etwas mehr Drama und Spannung und ein ansprechender Schreibstil.
Leuten, die gerne "Schicksalsromane" mit realitätsgetreuen Charakteren und Geschichten mögen, könnte das Buch durchaus gefallen, glaube ich. Leute, die allerdings etwas mehr von einem Buch erwarten, könnten leicht enttäuscht von dem Buch sein ;)

Mir persönlich hat es eigentlich ganz gut gefallen, es war kein kompletter Reinfall ;)

Im Großen und Ganzen:

2 1/2 Sterne :)

by Lenchen :)

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