Samstag, 30. Juni 2012

Das Dunkle Volk - Mondschein [Rezension]

Mondschein
Das Dunkle Volk

von Yasmine Galenorn

Originaltitel: Night Myst
Deutscher Titel: Das Dunkle Volk - Mondschein
Verlag: Droemer Knaur
Seitenzahl: 400
Preis als Hardcover: -/- [DA] | -/- [EA]
Preis als Taschenbuch: 9,99 € [DA] | 6,50 € [EA]
Preis als Kindle Edition: 9,99 € [DA] | 4,58 € [EA]
Leseprobe: Das Dunkle Volk - Mondschein
DA = Deutsche Ausgabe, EA = Englische Ausgabe

Über die Autorin

Yasmine Galenorn hatte sich in Amerika bereits einen Namen als erfolgreiche Roman- und Sachbuchautorin gemacht, bevor ihr mit ihrer Serie um die "Schwestern des Mondes" auch der internationale Durchbruch gelang. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann Samwise und vier Katzen in Bellevue.

Beschreibung

Als die junge Hexe Cicely Waters nach langer Zeit in ihre
Heimatstadt New Forest zurückkehrt, erwarten sie Zerstörung
und Chaos: Immer mehr der magischen Bewohner fallen einer
geheimnisvollen, finsteren Macht zum Opfer.
Auch ihre Jugendliebe, den Feenprinz Grieve, findet Cicely
seltsam verändert vor. Ist auch er in den Bann dunkler Mächte
geraten? Cicely ahnt, dass ihr nur wenig Zeit bleiben wird, um
den Ursprung der tödlichen Gefahr ausfindig zu machen und so
New Forest zu retten – und das Leben des Mannes, für den sie
noch immer Gefühle hegt …

Rezension

Yasmine Galenorns schriftstellerisches Talent steht für mich außer Frage und ich mag ihre Serie um die "Schwestern des Mondes" sehr gerne, daher hatte ich doch einige Erwartungen an ihre neue Serie "Das Dunkle Volk".

Die Geschichte beginnt sehr plötzlich und man wird völlig ins Geschehen geworfen. An sich ist das ja auch nichts schlechtes, jedoch hatte ich hier immer ein großes Fragezeichen im Hinterkopf. Am Anfang wird mit Namen, Titeln und anderen phantastischen Gegebenheiten um sich geworfen und man verliert zuweilen doch den Überblick. Ich hatte zu oft den Eindruck, als wenn ein Vorgängerband fehlen und ich hier einen zweiten oder gar dritten Teil in den Händen halten würde. Es wird schlicht ergreifend zu wenig erklärt, als dass man mit Cicelys Welt wirklich etwas anfangen könnte.

Neben dem unzureichend ausgeleuchteten Hintergrund kommt noch die dubiose Vergangenheit der Protagonistin hinzu, die noch fast ein größeres Fragezeichen darstellt. Cicely besitzt zahlreiche Tätowierungen, ein Windelementar und ein tiefes Band mit ihrer Jugendliebe Grieve, deren Herkünfte erst spät, gar nicht oder unzureichend erklärt wurden. Ich meine, wer lässt sich Tätowierungen stechen, ohne zu wissen warum?
Auch die Beziehung zu Grieve war mir zu vorhersehbar, zu vorherbestimmt und einfach zu fragwürdig. Ich habe sowieso eine gewisse Abneigung für Beziehungen, die schon in irgendwelchen Prophezeiungen in Blut geschrieben stehen ... Auch allgemein gibt Grieve einen ziemlichen lahmen Love-Interest ab. Zu viel: "Ich bin gefährlich, Ich bin nicht gut für dich, Ich muss gegen meine Natur ankämpfen ...", dann gab es im Kontrast dazu aber auch viel: "Wir gehören zusammen, Ich habe soooo lange auf dich gewartet, Ich brauche dich ...". Ja, nicht sonderlich inspirierend ...

An sich ist Cicely auch keine besonders aufregende Protagonstin. Auch hier gibt es zu viel: "Du bist die Auserwählte! Du bist die aus der Prophezeiung, Du wirst den Krieg entscheiden!" ... blablabla. Dabei ist sie nicht einmal sonderlich begabt. Außer mit ihrem (ziemlich coolen) Windelementar habe ich sie kaum wirklich zaubern sehen ... Dabei soll die gute doch eine Hexe sein ^^ Auch ihr restliches Verhalten beschränkt sich auf zu viel denken und zu wenig handeln. Abgesehen von Grieve und Cicely mochte ich die restliche Truppe aber sehr gerne. Riannon mit ihrem Freund Leo, Kaylin und Chatter waren mir alle sympathisch, haben dank Cicely und Grieve jedoch kaum eine Chance wirklich zu glänzen.

Normalerweise ist Galenorn ja für ihre phantastische Vielfalt in ihren Welten bekannt, hier spürt man davon jedoch herzlich wenig. Vampire. Vampire. Vampire und deren Abkömmlinge. Mehr Fantasiewesen bekommt man kaum zu sehen. Außerdem können diese Vampire hier nicht mit neuen Seiten aufwarten: Lüstern, blutdürstig, arrogant und mit der Gehorche-mir-oder-du-wirst-ausgesaugt-Masche konnten sie mir keinerlei Sympathie abgewinnen oder gar den Eindruck von Tiefgründigkeit erwecken. Mit anderen Worten: Klischeehaftig und Langweilig. Yasmine Galenorn kann es doch besser! Warum zeigt sie dies hier nicht?

Auch sprachlich ist es mir zu sehr auf Cicely und die detailgetreue Beschreibung der Landschaft fixiert. Weniger wäre hier wohl mehr gewesen.
Wirkliche Spannung kommt auch nicht auf. Cicely kann zwar viel erzählen, jedoch kaum wirklich etwas zur Handlung beitragen. Auch fehlt in den ersten beiden Dritteln schlicht die Action. Erst zum Ende kommen die Charaktere langsam in die Gänge und treiben den Plot zu einem unglaubwürdigen Finale, das mehr Fragen aufwirft, als beantwortet.

Dieser erste Band hatte in der Grundidee großes Potenzial gehabt, jedoch nichts davon wirklich genutzt. Die Welt wirkt an den Haaren herbeigezogen, die darin mitwirkenden Elemente sind dürftig, den Charakteren fehlt das gewisse Etwas und auch der Schreibstil kann durch Cicely nicht wirklich punkten. Sehr schade. Ob man die Hoffnungen auf den zweiten Band setzen kann, wage ich zu bezweifeln, denn der Karren wurde für mich schon fast schon komplett in den Dreck gefahren.

"Das Dunkle Volk - Mondschein" ist auf keinster Weise etwas besonderes und stolpert von einem Kapitel ins Nächste. Es wird haufenweise Potenzial verschenkt und zu viel in Klischees gebadet. Eine Extra-Portion Kreativität und Einfallsreichtum hätten bei diesem Buch Wunder gewirkt. Yasmine Galenorns Auftakt zur neuen Serie ist für mich bestenfalls Mittelmaß.

Wertung

Story: 2/5
Charaktere: 3/5
Sprache/Schreibstil: 3/5
Emotional: 1,5/5
Endwertung: 2,375
Altersempfehlung: 13+



Fortsetzungen



Teil 2 erscheint im September 2012 bei Droemer Knaur!

♦ ♦ ♦

Trotzdem ein herzliches Dankeschön an die



für dieses Rezensionsexemplar!

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