Totentöchter
Die dritte Generation
Die dritte Generation
von Lauren DeStefano
Originaltitel: Chemical Garden Trilogy - Wither
Verlag: cbt
Seitenzahl: 400
Preis als Hardcover: 16,99 €
Preis als Taschenbuch: -/-
Preis als Kindle Edition: -/-
Klappentexte
Sie sind jung.
Sie sind schön.
Sie werden sterben.
Rhine ist sechzehn Jahre alt - und wird in vier Jahren sterben. Ein Genexperiment hatte katastrophale Folgen für die Menschheit: Männer leben nur bis zum fünfundzwanzigsten, Frauen nur bis zum zwanzigsten Lebensjahr. In dieser Welt ist nicht ungewöhnlich, was Rhine passiert: Sie wird entführt und auf das Anwesen des reichen jungen Linden gebracht, damit sie seine Ehefrau wird. Der Luxus der neuen Umgebung ist überwältigend und Linden ist freundlich. Doch Rhine will nur eines: Ihre Freiheit, bevor es zu spät ist. Da findet sie einen Verbündeten im attraktiven Gabriel ...
Die 16-jährige Rhine lebt in ihrer eigenen Welt, die nahe am Abgrund steht. Aufgrund eines missratenen Genexperiments leben Männer nur bis zum fünfundzwanzigsten, Frauen nur bis zum zwanzigsten Lebensjahr, bevor ein tödliches Virus zuschlägt. Täglich kidnappen "Sammler" junge Mädchen und verkaufen sie an reiche junge Männer, damit diese möglichst schnell Nachkommen zeugen. Auch Rhine wird entführt und mit dem jungen Linden in eine polygame Ehe gezwungen. Rhine präsentiert sich eine glitzernde Welt voller Luxus und Reichtum - eine Welt ohne Freiheit. Um ihre Flucht in die Tat umzusetzen, beschließt Rhine, sich nach außen hin zu fügen und Lindens Vertrauen zu erlangen. Doch Rhines wahrer Gegner ist Lindens Vater Vaughn: ein exzentrischer Arzt, besessen von seiner Suche nach einem Gegenmittel für das tödliche Virus. Zögernd vertraut sich Rhine schließlich dem Diener Gabriel an, der für sie bald mehr wird als nur ein Verbündeter ...
Rezension
Lauren DeStefano hat eine Welt geschaffen, die zwar schockierend, aber aus meiner Sicht nicht haltbar ist. Das, was ich erfahren haben, trug kaum zu einem besseren Gesamtbild bei. Sicherlich, die Idee, die dahinter steckt hat durchaus ihren Charme, allerdings gebe ich mich nicht damit zufrieden, nur immer kleine Bruchstücke zu erfahren. Auch wenn es blöd klingt, ich brauche mehr Fakten!
Ich meine, die Welt stirbt aus und man hat nichts besseres zu tun, als Partys zu feiern?
Auch die ganze Sache mit dem Kinderbekommen kam sehr zwanghaft rüber, zumindest für mich. Die älteste Generation wurde im Reagenzglas gezüchtet, warum tun sie das nicht wieder? Warum sollen die jungen Mädchen so viele Kinder wie möglich bekommen? Damit man an ihnen herumexperimentieren kann? Was soll das bringen? Was erhoffen sich die Wissenschaftler davon?
Ich habe noch so viele Fragen und auch wenn es der Auftakt einer Trilogie ist, sind doch zu viele davon zurückgeblieben.
Lauren DeStefano hat zweifellos gute Ideen, aber ich muss zugeben, dass die Situation von Rhine wenig Platz für Infos lässt, das finde ich sehr schade und mir hat irgendwie ein zweiter Handlungstrang gefehlt, der die Welt noch von einem anderen Blickwinkel aus betrachtet.
Damit wären wir bei Rhine. Rhine ist ein Mädchen, dass man recht schnell ins Herz schließt. Sie hat die richtige Mischung aus Fügsamkeit und Widerstand, dessen Grenzen im Laufe der Geschichte verschwimmen. Diese Wandlung ist sehr nachvollziehbar gehalten und ich fand Rhine in keinem Zeitpunkt der Geschichte unsympathisch. Sie ist mir ans Herz gewachsen.
Neben Rhine haben mir noch Jenna und Cecily sehr gefallen. Lauren DeStefano hat drei vollkommen unterschiedliche Persönlichkeiten geschaffen und ihnen wahrlich leben eingehaucht. Vor allem gegen Ende hin war die Beziehung unter ihnen sehr emotional und bewegend.
Was das restliche Aufgebot an Nebencharakteren angeht, war ich nicht sonderlich beeindruckt. Linden ist der naive Trottel, der er nunmal ist und ich konnte ihn bis zum Schluss nicht leiden. Hausprinzipal Vaughn ist der böse, böse Doktor Mengele der Zukunft, über dessen Hintergründe man eigentlich nichts erfährt, außer dass er vollkommen besessen von der Suche nach einem Heilmittel für das Virus ist.
Gabriel war für mich nicht mehr als eine leicht durchsichtige Randfigur. Ich hätte mir viel mehr von ihm erhofft, da er durchaus das Potential dafür hat.
Hier habe ich mir an manchen Stellen gewünscht, dass auch mal aus seiner Perspektive geschrieben wurde.
Lauren DeStefano schafft starke Hauptcharaktere, in dessen Gegenwart die Nebencharaktere stark verblasst wirken.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Rhine eine sehr starke Protagonistin ist, die es schafft, einen Draht zum Leser zu spannen. Das klingt bestimmt total dämlich, aber ich habe es so empfunden. Ich denke Rhine ist eine Person, mit der sich viele Mädchen identifizieren können.
Lauren DeStefano weiß, wie viel sie dem Leser in Sachen "emotionaler Zwiespalt" zumuten kann, ohne dass es einem zum Hals hinaushängt.
Mir persönlich hatten die Monologe von Rhine sehr gut gefallen, denn sie hatten immer so eine melancholische Note im Hintergrund.
Da als Hauptschauplatz nunmal die Villa von Linden und Vaughn herhalten muss, ist die Handlung stellenweise sehr träge, zu Beginn schon fast langweilig. Das Buch hat im eigentlichen Sinne keine echten Höhe- oder Wendepunkte, dennoch schafft es das Buch, einen bis zum Ende hin dabeizuhalten. Das letzte Drittel ist mit Abstand das beste, denn dort bündeln sich die Energien, die im Laufe des Buches aufgebaut wurden.
Dennoch endet das Buch vollkommen zwischenfallslos und alltäglich, was mich etwas enttäuscht hat. Ich hätte mir da vielleicht doch einen großen Schlussknall gewünscht.
Über Lauren DeStefanos Schreibstil gibt es auch nichts zu meckern. Es ist nicht immer leicht, etwas über den Schreibstil zu sagen, wenn er solide und gut ist. In diesem Fall ist er das. Die Autorin schafft es, uns in eine maskenhafte Welt des Luxus zu entführen, die von einer starken Rhine dominiert wurde.
"Totentöchter" ist ein ausgesprochen gutes Buch, dass es schafft, den Leser emotional zu berühren. Dennoch hat das Buch ein paar Schwachstellen, wie die unzureichend ausgearbeitete Story, die vernachlässigten Nebencharaktere oder auch die stellenweise auftauchenden Länge in Anfang und Mitte.
Ich persönlich setze alle meine Hoffnungen auf den Folgeband, der vorraussichtlich im Februar 2012 auf Englisch erscheint.
Wertung:
Story: 3/5
Charaktere: 3,5/5
Sprache/Schreibstil: 4/5
Emotional: 4/5
Endwertung: 3,625
Altersempfehlung: 13+
by Lenchen
Verlag: cbt
Seitenzahl: 400
Preis als Hardcover: 16,99 €
Preis als Taschenbuch: -/-
Preis als Kindle Edition: -/-
Klappentexte
Sie sind jung.
Sie sind schön.
Sie werden sterben.
Rhine ist sechzehn Jahre alt - und wird in vier Jahren sterben. Ein Genexperiment hatte katastrophale Folgen für die Menschheit: Männer leben nur bis zum fünfundzwanzigsten, Frauen nur bis zum zwanzigsten Lebensjahr. In dieser Welt ist nicht ungewöhnlich, was Rhine passiert: Sie wird entführt und auf das Anwesen des reichen jungen Linden gebracht, damit sie seine Ehefrau wird. Der Luxus der neuen Umgebung ist überwältigend und Linden ist freundlich. Doch Rhine will nur eines: Ihre Freiheit, bevor es zu spät ist. Da findet sie einen Verbündeten im attraktiven Gabriel ...
Die 16-jährige Rhine lebt in ihrer eigenen Welt, die nahe am Abgrund steht. Aufgrund eines missratenen Genexperiments leben Männer nur bis zum fünfundzwanzigsten, Frauen nur bis zum zwanzigsten Lebensjahr, bevor ein tödliches Virus zuschlägt. Täglich kidnappen "Sammler" junge Mädchen und verkaufen sie an reiche junge Männer, damit diese möglichst schnell Nachkommen zeugen. Auch Rhine wird entführt und mit dem jungen Linden in eine polygame Ehe gezwungen. Rhine präsentiert sich eine glitzernde Welt voller Luxus und Reichtum - eine Welt ohne Freiheit. Um ihre Flucht in die Tat umzusetzen, beschließt Rhine, sich nach außen hin zu fügen und Lindens Vertrauen zu erlangen. Doch Rhines wahrer Gegner ist Lindens Vater Vaughn: ein exzentrischer Arzt, besessen von seiner Suche nach einem Gegenmittel für das tödliche Virus. Zögernd vertraut sich Rhine schließlich dem Diener Gabriel an, der für sie bald mehr wird als nur ein Verbündeter ...
Rezension
Lauren DeStefano hat eine Welt geschaffen, die zwar schockierend, aber aus meiner Sicht nicht haltbar ist. Das, was ich erfahren haben, trug kaum zu einem besseren Gesamtbild bei. Sicherlich, die Idee, die dahinter steckt hat durchaus ihren Charme, allerdings gebe ich mich nicht damit zufrieden, nur immer kleine Bruchstücke zu erfahren. Auch wenn es blöd klingt, ich brauche mehr Fakten!
Ich meine, die Welt stirbt aus und man hat nichts besseres zu tun, als Partys zu feiern?
Auch die ganze Sache mit dem Kinderbekommen kam sehr zwanghaft rüber, zumindest für mich. Die älteste Generation wurde im Reagenzglas gezüchtet, warum tun sie das nicht wieder? Warum sollen die jungen Mädchen so viele Kinder wie möglich bekommen? Damit man an ihnen herumexperimentieren kann? Was soll das bringen? Was erhoffen sich die Wissenschaftler davon?
Ich habe noch so viele Fragen und auch wenn es der Auftakt einer Trilogie ist, sind doch zu viele davon zurückgeblieben.
Lauren DeStefano hat zweifellos gute Ideen, aber ich muss zugeben, dass die Situation von Rhine wenig Platz für Infos lässt, das finde ich sehr schade und mir hat irgendwie ein zweiter Handlungstrang gefehlt, der die Welt noch von einem anderen Blickwinkel aus betrachtet.
Damit wären wir bei Rhine. Rhine ist ein Mädchen, dass man recht schnell ins Herz schließt. Sie hat die richtige Mischung aus Fügsamkeit und Widerstand, dessen Grenzen im Laufe der Geschichte verschwimmen. Diese Wandlung ist sehr nachvollziehbar gehalten und ich fand Rhine in keinem Zeitpunkt der Geschichte unsympathisch. Sie ist mir ans Herz gewachsen.
Neben Rhine haben mir noch Jenna und Cecily sehr gefallen. Lauren DeStefano hat drei vollkommen unterschiedliche Persönlichkeiten geschaffen und ihnen wahrlich leben eingehaucht. Vor allem gegen Ende hin war die Beziehung unter ihnen sehr emotional und bewegend.
Was das restliche Aufgebot an Nebencharakteren angeht, war ich nicht sonderlich beeindruckt. Linden ist der naive Trottel, der er nunmal ist und ich konnte ihn bis zum Schluss nicht leiden. Hausprinzipal Vaughn ist der böse, böse Doktor Mengele der Zukunft, über dessen Hintergründe man eigentlich nichts erfährt, außer dass er vollkommen besessen von der Suche nach einem Heilmittel für das Virus ist.
Gabriel war für mich nicht mehr als eine leicht durchsichtige Randfigur. Ich hätte mir viel mehr von ihm erhofft, da er durchaus das Potential dafür hat.
Hier habe ich mir an manchen Stellen gewünscht, dass auch mal aus seiner Perspektive geschrieben wurde.
Lauren DeStefano schafft starke Hauptcharaktere, in dessen Gegenwart die Nebencharaktere stark verblasst wirken.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Rhine eine sehr starke Protagonistin ist, die es schafft, einen Draht zum Leser zu spannen. Das klingt bestimmt total dämlich, aber ich habe es so empfunden. Ich denke Rhine ist eine Person, mit der sich viele Mädchen identifizieren können.
Lauren DeStefano weiß, wie viel sie dem Leser in Sachen "emotionaler Zwiespalt" zumuten kann, ohne dass es einem zum Hals hinaushängt.
Mir persönlich hatten die Monologe von Rhine sehr gut gefallen, denn sie hatten immer so eine melancholische Note im Hintergrund.
Da als Hauptschauplatz nunmal die Villa von Linden und Vaughn herhalten muss, ist die Handlung stellenweise sehr träge, zu Beginn schon fast langweilig. Das Buch hat im eigentlichen Sinne keine echten Höhe- oder Wendepunkte, dennoch schafft es das Buch, einen bis zum Ende hin dabeizuhalten. Das letzte Drittel ist mit Abstand das beste, denn dort bündeln sich die Energien, die im Laufe des Buches aufgebaut wurden.
Dennoch endet das Buch vollkommen zwischenfallslos und alltäglich, was mich etwas enttäuscht hat. Ich hätte mir da vielleicht doch einen großen Schlussknall gewünscht.
Über Lauren DeStefanos Schreibstil gibt es auch nichts zu meckern. Es ist nicht immer leicht, etwas über den Schreibstil zu sagen, wenn er solide und gut ist. In diesem Fall ist er das. Die Autorin schafft es, uns in eine maskenhafte Welt des Luxus zu entführen, die von einer starken Rhine dominiert wurde.
"Totentöchter" ist ein ausgesprochen gutes Buch, dass es schafft, den Leser emotional zu berühren. Dennoch hat das Buch ein paar Schwachstellen, wie die unzureichend ausgearbeitete Story, die vernachlässigten Nebencharaktere oder auch die stellenweise auftauchenden Länge in Anfang und Mitte.
Ich persönlich setze alle meine Hoffnungen auf den Folgeband, der vorraussichtlich im Februar 2012 auf Englisch erscheint.
Wertung:
Story: 3/5
Charaktere: 3,5/5
Sprache/Schreibstil: 4/5
Emotional: 4/5
Endwertung: 3,625
Altersempfehlung: 13+
by Lenchen
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