Mittwoch, 9. November 2011

Delirum [Rezension]

Delirium
von Lauren Oliver
Seitenzahl: 409
Preis als Hardcover: 18,90 €
Preis als Taschenbuch: -/-
Preis als Kindle Editon: 12,99 €

Klappentexte
Sie können Mauern bis zum Himmel bauen, und ich werde doch darüber hinwegfliegen. Sie können mich mit hunderttausend Armen festhalten, und ich werde mich doch wehren. Und es gibt viele von uns da draußen, mehr als ihr denkt. Menschen, die in einer Welt ohne Mauern leben und lieben. Menschen, die gegen Gleichgültigkeit und Zurückweisung anlieben, aller Vernunft zum Trotz und ohne Angst.

Früher, in den dunklen Zeiten, wussten die Leute nicht, dass die Liebe tödlich ist. Sie strebten sogar danach, sich zu verlieben. Heute und in Lenas Welt ist Amor deliria nervosa als schlimme Krankheit erkannt worden. Doch die Wissenschaftler haben ein Mittel dagegen gefunden. Auch Lena steht dieser kleine Eingriff bevor, kurz vor ihrem 18. Geburtstag. Danach wird sie geheilt sein. Sie wird sich nicht verlieben. Niemals. Aber dann lernt sie Alex kennen. Und kann einfach nicht mehr glauben, dass das, was sie in seiner Anwesenheit spürt, schlecht sein soll.

Rezension

Eine Welt, in der die Liebe als Krankheit gilt. Eine Welt, in der Liebe verboten ist. Eine Welt, in der die Liebe, mit dem Tod bestraft wird ...


Das Setting hört sich grausam an? Ist es auch.

Leider kommt es für mich viel zu kurz. An jedem Kapitelbeginn befinden sich kleine Texte, Lieder und Gedichte, aus der Welt von Lena, der Protagonistin von Delirium, welche den Hintergrund der Geschichte festigen wollen. Das schaffen sie zweifellos auch, aber mir fehlt etwas: Die Vorgeschichte.
Wie konnte sich die Idee von "Liebe ist eine Krankheit!" im freien Amerika durchsetzen?

Ich weiß, das Buch legt sein Hauptaugenmerk auf andere Dinge, dennoch ist das ganze nicht völlig nachvollziehbar. Welcher schlaue Professor ist auf die Idee gekommen, einen "Eingriff" gegen die Liebe durchzuführen, und vor allem: Wie kann eine ganzes Land davon überzeugt werden? In meinen Augen ist das Setting nur bedingt logisch nachvollziehbar, aber dennoch sehr sehr reizvoll und von Lauren Oliver sorgfältig ausgearbeitet.

Wie schon oben erwähnt, steht Lena im Vordergrund der Geschichte, die aus ihrer alleinigen Sicht erzählt wird. Wie man es schon von anderen Hauptpersonen aus anderen Büchern kennt, ist Lena anfangs rundum zufrieden mit der Welt um sie herum und sieht keinen Grund, an ihr zu zweifeln. Bis Alex, ein Widerständler, oder wie es Lenas Gesellschaft ausdrückt: ein Invalide, auftaucht und sie verzaubert. Von da an beginnt Lena, sich die wichtigen Fragen zu stellen, die ihre "heile Welt" in sich zusammenbrechen lassen. Lena beginnt, ihre Welt von einem anderen Blickwinkel aus zu sehen und über sich selbst zu entscheiden.

Das ist Lauren Oliver sehr gut gelungen. Lenas Handlungen sind so gut wie immer nachvollziehbar und entsprechen auch den gegebenen Umständen.

Man bekommt einen tiefgründigen Einblick in Lenas Leben, was in meinen Augen, in vielen Büchern vernachlässigt wird. Alex ist ebenfalls gut gelungen und glaubwürdig, wenn auch nicht so stark ausgearbeitet, wie Lena. Die dritte im Bunde ist Lenas beste Freundin Hana. Ich persönlich habe mir zu Beginn wohl etwas zu viel von ihr erhofft, da sie anfangs ihre Rolle als rebellische Freundin nahezu perfekt verkörpert. Zum Ende hin ging da etwas die Luft auf aus, und das fande ich ziemlich schade, da Hana mir anfangs sehr ans Herz gewachsen ist.

Zum Schreibstil kann man eigentlich nicht viel sagen: einfach fantastisch. Das Buch hat sein eigenes Tempo gefunden und hält dies auch bis kurz vor dem Ende durch, das mir dann doch etwas zu schnell kam.

An die Leute, die das Ende gerne zuerst lesen, kann ich nur appellieren: TUT DAS NICHT! Es würde euch alles verderben!


Zum Schluss kann ich noch zum deutschen Cover sagen, dass es mir persönlich besser gefällt, als das Englische. Lena habe ich mir auch immer so vorgestellt, wie das Mädchen, das auf das Cover gedruckt worden ist.

Delirium ist ein wirklich angenehmer Lesespaß, mit anfänglichen Längen und einem super Schreibstil. Action kann und darf man hier nicht erwarten. Es ist durch und durch eine Romanze, vor einem dystopischen Hintergrund.

Für mich persönlich war die Hintergrundstory etwas zu lasch begründet worden, aber das kann sich in den beiden Folgebänden ja noch ändern.

Ich kann die Fortsetzung kaum erwarten und vermute, dass dort das Hauptaugenmerk auf andere Dinge gelegt wird ... Mehr möchte ich allerdings nicht verraten ;)


Wertung:
Story: 3,5/5
Charaktere: 4/5
Sprache/Schreibstil: 5/5
Emotional: 4/5
Endwertung: 4,125
Altersempfehlung: 12+


by Lenchen

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